Stolperstein für
James Rosenthal
Adresse: Krefelder Straße 20
James Rosenthal wurde am 14. April 1892 in Berlin geboren. Er war verheiratet mit Herta, geb. Rosenthal, die am 27. Dezember 1900 zur Welt kam. Seit April 1942 wohnte das Ehepaar zur Untermiete in der Gotzkowskistraße 23. James musste spätestens seit den 1940er Jahren Zwangsarbeit bei der Firma Nordland – Deutsche Schneekettenfabrik GmbH in der Kurfürstenstr. 14 leisten. Im Zuge der Fabrik-Aktion – der Verhaftung und anschließender Deportation der letzten Berliner Juden, die bis 1943 zwangsbeschäftigt waren – wurde James Rosenthal zusammen mit seiner Frau deportiert. Am 1. März 1943 musste er eine Vermögenserklärung unterschreiben, da befand er sich bereits in einem Sammellager, der Synagoge in der Levetzowstraße 8. An Hand der Erklärung wurde nach seiner Deportation das wenige, verbliebene Vermögen eingezogen. Aus der Aufstellung geht hervor, dass James Rosenthal noch Restbestände eines ehemaligen Gewerbebetriebs besaß: zum Teil defekte Radiozubehörteile.
Es ist anzunehmen, dass er in den 1930er Jahren einen Betrieb für Elektrogeräte und -zubehör führte, den er wahrscheinlich in Folge zunehmender nationalsozialistischer Repressionen aufgeben musste. Am 3. März 1943 wurden James Rosenthal und seine Ehefrau Herta mit dem 33. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Von den 1726 Deportierten dieses Transports wurden 717 Personen nach der „Selektion“ am 4. März 1943 in Auschwitz als Häftlinge in das Konzentrationslager eingewiesen. Die übrigen 1033 Menschen in diesem Transport wurden direkt nach der „Selektion“ an der Rampe von Auschwitz in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordet. Ob James Rosenthal und seine Frau zu dieser Gruppe gehörten oder zunächst ins Vernichtungslager eingewiesen wurden, ist unklar. Sie gehörten aber bei der Befreiung des Lagers durch die Rote Armee am 27. Januar 1945 definitiv nicht zu den wenigen Überlebenden von Auschwitz.
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Biographische Zusammenstellung / Autor:
Indra Hemmerling
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Quellen:
- Gedenkbuch. Online unter: bundesarchiv.de/gedenkbuch (aufgerufen am 15. Mai 2022).
- Berliner Adressbücher 1910–1943; Jüdisches Adressbuch für Gross-Berlin 1929/1930 und 1931/1932. Amtliches Fernsprechbuch für Berlin 1932, 1934, 1936–1938. Online unter: zlb.de (aufgerufen am 26. Juli 2017).
- Akte aus dem Bestand des Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg im Brandenburgischen Landeshauptarchiv.
- Opferdatenbank Yad Vashem. Central DB of Shoah Victims’ Names. Online unter: http://yvng.yadvashem.org (aufgerufen am 26. Juli 2022).
- Ergänzungskarten für Angaben über Abstammung und Vorbildung aus der Volkszählung vom 17. Mai 1939 im Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde (Bestand R 1509).