Stolperstein für
Kurt Fischer
Adresse: Schönhauser Allee 113
Kurt Fischer wurde am 18. August 1901 in Berlin geboren. Über sein Leben existieren leider so gut wie keine Aufzeichnungen oder Dokumente mehr. Er lebte Ende der 1930er Jahre als Untermieter bei der Familie Schwarz in einer 2-Zimmer-Wohnung mit dem Kaufmann Max Schwarz, dessen Tochter Ruth Ursula und wohl zeitweilig auch deren Ehemann Walter Manasse in der dritten Etage des Mietshauses Schönhauser Allee 113 in Berlin-Prenzlauer Berg. Kurt Fischer musste Zwangsarbeit leisten in der Deutschen Waffen und Munitionsfabrik Borsigwalde.
Im Oktober 1942 erlebte er mit, wie der 68-jährige Max Schwarz und dessen Tochter Ruth Manasse aus der gemeinsamen Wohnung in der Schönhauser Allee 113 deportiert wurden. Die Verschleppungen im Rahmen der „Fabrik-Aktion“ aus den Betrieben im Frühjahr 1943 machte dem 41-Jährigen vermutlich endgültig klar, dass die Situation in Berlin für ihn aussichtslos geworden war. Auch die Zwangsarbeit in einem kriegswichtigen Betrieb bot nun keinerlei Schutz mehr vor der Deportation.
Kurt Fischer entzog sich der sicheren Deportation und Ermordung in einem Lager „im Osten“ durch Selbstmord am 1. März 1943.
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Biographische Zusammenstellung / Autor:
Indra Hemmerling
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Quellen:
- Gedenkbuch. Online unter: bundesarchiv.de/gedenkbuch (aufgerufen am 15. Mai 2022).
- Berliner Adressbücher 1910–1943; Jüdisches Adressbuch für Gross-Berlin 1929/1930 und 1931/1932. Amtliches Fernsprechbuch für Berlin 1932, 1934, 1936–1938. Online unter: zlb.de (aufgerufen am 26. Juli 2017).
- Akte aus dem Bestand des Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg im Brandenburgischen Landeshauptarchiv.
- Opferdatenbank Yad Vashem. Central DB of Shoah Victims’ Names. Online unter: http://yvng.yadvashem.org (aufgerufen am 26. Juli 2022).
- Ergänzungskarten für Angaben über Abstammung und Vorbildung aus der Volkszählung vom 17. Mai 1939 im Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde (Bestand R 1509).